Was bedeutet FMC oder Bordcomputer?

Flight-Management-System

Seit den frühen 1980er Jahren gibt es – neben dem des Kapitäns und dem des Co-Piloten – ein weiteres, drittes Gehirn an Board. Dieses Gehirn trägt den Namen „Flight Management System“ (Abk.: FMS) und ist im Gegensatz zu dem menschlichen Gehirn eines der technischen Art.

Das FMS befindet sich i.d.R. zwischen den Pilotensitzen. Es dient der Besatzung in modernen Verkehrsflugzeugen als Hilfsmittel. Es übernimmt bspw. die Aufgabe der Flugnavigation sowie die Berechnung und Programmierung des Sinkens und Steigens des Gefährts. Im Weiteren überträgt das FMS gewisse Daten, wie die Flugstrecke inkl. der Wegpunkte und Luftstraßen, auf das sog. „Multifunction-Display“ und stellt diese – zugunsten einer besseren Übersicht für die Besatzung – optisch dar.

Doch nicht nur das – das FMS kann weitaus mehr! So zeigt es die Informationen rund um die Flugnavigation, Programmierung und Berechnung nicht nur an, sondern ist ebenfalls mit dem Autopiloten gekoppelt. Durch diese Verbindung beider Instrumente, kann der Autopilot nach dem Start die errechnete und vorprogrammierte Route automatisch abfliegen. Auch die integrierte Triebwerksteuerung hilft dabei automatsch mit.

Seine exakte Position bestimmt das Flugzeug über das interne Trägheitsnavigationssystem, das sog. „Inertial Navigation System“ (Abk.: INS). Im Gegensatz zu klassischen Navigationsmethoden hat das INS den großen Vorteil, dass es keine Referenzpunkte während des Fluges benötigt. Es bestimmt die geographische Position des Gefährts durch Beschleunigungs- und Drehratensensoren.

Während des gesamten Fluges werden diese Informationen anhaltend aktualisiert, was entweder über das GPS oder m.H. von umliegenden Drehfunksteuern (Abk.: VOR) und ungerichtete Funksteuern „Non Directional Beacons“ (Abk.: NDB) geschieht. Letztgenannte dienen zu Bestimmung der genauen Position. Diese senden durchgehend Funkwellen in alle Richtungen aus.

Die Control and Display Unit – das Eingabegerät für das FMS

Doch wie versorgen Piloten das FMS mit den entsprechenden Daten?

Hier kommt die „Control Display Unit“ (Abk.: CDU) zum Einsatz. Die CDU gleicht visuell einem gewöhnlichen, kleinen Computer, der ein Display sowie eine Tastatur zur Anzeige der Daten innehat.
Modernere Flugzeuge verfügen gar über ein neuartiges Eingabesystem mit Touchdisplay.

Vor jedem Flug wird FMS über die CDU mit allen wichtigen Daten versorgt. Im Wesentlichen bestehen die Daten aus dem Leergewicht des Flugzeuges, der Schwere des Treibstoffes, welcher getankt wurde, sowie der Last der Passagiere und der geladenen Fracht. Vor dem Start benötigt das FMS außerdem den Ab- und Zielflughafen, die geplante Reisegeschwindigkeit sowie die geplante Flugroute und Reiseflughöhe.
Die genannten Daten können während des Fluges immer wieder verändert bzw. angepasst werden.

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